Am liebsten wollte ich "Kein Gefäß" ersinnen, um nicht einzuschränken. Für mich heißt Glauben Nicht-Wissen. Dieses Fragezeichen, diese Leere, die alles sein kann, das passt eigentlich nur in "Kein Gefäß". Aber da ist gleichzeitig mein Beruf, meine Freude an der Arbeit, mein Wunsch zu Leben, und dies möchte dann doch etwas schaffen, mit ästhetischer Qualität zum Anfassen. So findet dieser Widerspruch Ausdruck in den unterschiedlichen Materialverteilungen der Objekte: schwerer Boden und dünner Trinkrand beim Becher, und umgekehrt dünnerer Boden und kräftig faszinierender Rand der Schale. Dies greift das Wortspiel des Widersprüchlichen auf, es macht Sinn in der Verwendbarkeit, der schwere Boden gibt dem Gefäß Stand, gleichzeitig wird es meinem Wunsch gerecht, schöne Objekte zu schaffen, ich kann meine Freude am Schmieden leben, weil ich mit 7 mm Blechstärke beginne, und diese Freude wird hoffentlich sichtbar. Bei Widerspruch II habe ich die Kurvenverläufe noch weiter reduziert. Die Schale ist ein Kugelabschnitt, der Becher eine Parabel. Gleichzeitig ist hier im Paar noch stärker die Assoziation horizontal und vertikal, Ruhe und Erhebung, irdisch und himmlisch, also das in mehrere Dimensionen gehende, vielleicht strahlende, Sonne, wie dies vielleicht auch das Sinn gebende Fundament der Kreuzform ist, angesprochen.
immer noch Gefäß
mehr noch Leere
Widerspruch
Kelch und Patene Feinsilber geschmiedet